
In Rheine gehört es einfach dazu: das Schützenfest. Jahr für Jahr wird gefeiert, marschiert, gelacht und angestoßen. Für viele ist es ein Stück Heimat, ein fester Termin im Kalender und ein Ort, an dem Nachbarn zu Freunden werden. Doch immer häufiger hört man von Vereinen, die sich auflösen. Von Spielmannszügen, denen der Nachwuchs fehlt. Von Traditionen, die langsam verschwinden.
Und das macht nachdenklich.
Denn ein Schützenfest ist mehr als nur ein paar Tage Festzelt und Musik. Es ist ein Ort der Begegnung, der Gemeinschaft und der Verbundenheit. Hier treffen sich Generationen, erzählen Geschichten, feiern das Leben und das schon seit Jahrzehnten, teilweise sogar Jahrhunderten. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, in der vieles digital und anonym abläuft, bieten solche Feste einen echten Gegenpol. Sie schaffen Nähe, Zusammenhalt und echte Momente ganz ohne Bildschirm.
Doch was passiert, wenn sich niemand mehr engagiert? Wenn die Ehrenamtlichen fehlen, die Uniform im Schrank bleibt und die Trommel verstummt? Dann stirbt nicht nur ein Fest, dann geht ein Stück gelebte Kultur verloren.
Natürlich muss man Traditionen auch anpassen dürfen. Ein moderneres Festprogramm, offen für neue Ideen, neue Musikrichtungen, neue Formen der Beteiligung, das alles kann helfen, jüngere Menschen wieder dafür zu begeistern. Aber die Basis bleibt: das gemeinsame Miteinander, das Herzblut der Vereine und das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein.
Deshalb mein Appell: Wenn es in eurem Ort ein Schützenfest gibt – geht hin! Redet mit den Leuten. Vielleicht muss man nicht gleich König oder Königin werden. Aber vielleicht reicht es ja schon, einfach mal dabei Zusein.
Denn eines ist klar: Schützenfeste dürfen nicht aussterben. Nicht hier in Rheine. Nicht anderswo.
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